Psychose: Thriller (German Edition) by Crouch Blake

Psychose: Thriller (German Edition) by Crouch Blake

Autor:Crouch, Blake [Crouch, Blake]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: AmazonCrossing
veröffentlicht: 2013-03-11T23:00:00+00:00


KAPITEL 8

Sie wagte es nicht, die Tür zu öffnen, und sah stattdessen durch eine der fehlenden Scheiben in dem fleckigen Glasfenster. Doch durch den nächtlichen Regen war nichts zu sehen und sie konnte auch nichts hören außer dem Plätschern auf dem Unkraut, den Bäumen und dem Dach des Mausoleums.

Ethan war bewusstlos, der Betäubung ausgeliefert, und in gewisser Hinsicht beneidete sie ihn.

Wenn sie schlief, kamen die Träume.

Von ihrem früheren Leben.

Von einem Mann, den sie wahrscheinlich geheiratet hätte.

Von ihrem Zuhause, in dem sie mit ihm zusammen in Boise wohnte.

Von all den Plänen, die sie geschmiedet hatten.

Den Kindern, die sie eines Tages bekommen wollten. Manchmal konnte sie im Traum sogar ihre Gesichter sehen.

Wenn sie erwachte, war sie in Wayward Pines.

Dieser wunderschönen Hölle.

Als sie hier angekommen war, hatte sie die Klippen, die das Tal umgaben, staunend und voller Bewunderung angestarrt. Jetzt hasste sie sie, weil sie zu den Gittern ihres Gefängnisses geworden waren, die diese wunderschöne Stadt umgaben und verhinderten, dass man fliehen konnte. Und die Wenigen, die es dennoch versuchten …

Von diesen Nächten hatte sie Albträume.

Dem Klang von fünfhundert Telefonen, die gleichzeitig klingelten.

Den Schreien.

Nicht heute Nacht … Das wird heute Nacht nicht passieren.

Beverly zog ihren Poncho aus und ging zu ihm. Er hatte sich an der Wand unter einer Decke zusammengerollt. Als er endlich ruhig und tief atmete, kroch sie zu ihrer Tasche und holte das Messer aus einer Außentasche.

Es war ein Klappmesser, alt und stumpf, aber etwas Besseres hatte sie nicht auftreiben können.

Sie schlug die Decke zurück und zog Ethans Krankenhaushemd hoch. Dann strich sie mit der Hand über sein linkes Bein, bis sie die Schwellung auf der Rückseite seines Oberschenkels spürte.

Ihre Hand blieb einen Augenblick länger da liegen, als es notwendig war, und dafür hasste sie sich, aber es war so verdammt lange her, dass sie einen Mann berührt hatte oder von einem berührt worden war.

Sie hatte überlegt, ob sie Ethan vorwarnen sollte, aber das war aufgrund seines Zustands nicht möglich gewesen, und vielleicht war es auch besser so. Jedenfalls hatte er Glück. Sie war nicht betäubt gewesen, als sie den Eingriff bei sich durchgeführt hatte.

Beverly stellte die Taschenlampe so auf den Boden, dass sie die Rückseite seines linken Oberschenkels gut sehen konnte.

Sie war von Narben bedeckt.

Man konnte die Erhebung nicht sehen, nur spüren – und das auch nur, wenn man genau wusste, wo man suchen musste.

Sie klappte die Klinge aus, die sie zwei Stunden zuvor mit Wattebäuschen und Alkohol sterilisiert hatte, und ihr drehte sich bei dem Gedanken, was sie jetzt tun musste, der Magen um. Gleichzeitig betete sie, dass der Schmerz ihn nicht aus seiner Betäubung reißen würde.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.